Donnerstag, Juni 30, 2005

Herr, lass Gewitter vom Himmel krachen! Lass Donner rollen! Lass Winde toben! Lass flammende Blitze die Luft durchwühlen, und lass Regen prasseln! Die Schwüle macht mich ganz brägenklöterig!

Was macht eigentlich... heute: Fredi Bobic


Das ehemalige magische Dreiecksdrittel aus Stuttgart, die sprichwörtlich gewordene Herthaner Sturmflaute Fredi Bobic ist stolz. Jetzt wo er nicht mehr als Brandherd in gegnerischen Strafräumen gefürchtet wird, setzt er sich für die Brandbekämpfung ein. Seit Mitte Juni ist er nun offizieller "Botschafter der Feuerwehren". Feuerwehrrot vor Stolz durfte er sich eine Ehrennadel anstecken und bekam sogar den modernsten Feuerwehrhelm geschenkt. Gleichermaßen löblich wie skurril. So manche freiwillige Brandbekämpfertruppe wird sich nun die Finger reiben, in der Hoffnung, dem feuerwassertrunkenen Volk ihrer Feuerwehrfeste einen Ehrengast kredenzen zu können.

Wenngleich Fredi selbst einschränkt: "Natürlich werde ich nicht zu jedem Feuerwehrfest kommen können. Denn mein Beruf wird weiterhin der des Fußballprofis bleiben (auch wenn es in diesem Thema zurzeit etwas ruhig ist – aber keine Bange!). Wenn aber Unterstützung gefragt ist, wenn ich irgendwo helfen kann, ist der Kontakt immer schnell hergestellt."

Film noir


Die Nacht verkohlte über der Stadt. Klatschte plötzlich herunter. Knetete alles in lochschwarzes Fimo ein. Einzig die Glühwürmchen, die in Straßenbauarbeiteruniformen eingewebt wurden, funkensprühten gegen die Finsternis. Verdichtetes Blickdickicht. Im Hintergrund ein warzennasiger Steinlaus-Dinosaurier, der soeben an einem Wolkenkratzer knabberte, ehe er umfiel, weil sein rechter Fuß juckte. Ein Düsenjägerpilot schmetterte Arien aus "Tosca". Dann schleuderte er sich von seinem Sitz und landete auf einen unsichtbaren Reiterhof. Sein Fallschirm roch nach Heu. Die Kanalisation knackkrachte wie von Taranteln gestochen. Bratwürste flogen vom tragbaren Grill, weil der Bratwurstgrillträger über einen Hydranten gestolpert war. Eine Katze trat auf Reißzwecken und jaulte. Reiswaffelnknuspernde Knotenpunkte zerwarfen ihren Muskelschwamm. Zwei tote Spanier schnippelten mit einem Skalpell in Augäpfeln herum. In der Mitte entsprang ein Geisterfluss. Die Bärte der Seehunde, die Schuppen der Fische phosphoreszierten. Seeigel rollten wie Räder, Ammonshörner spulten sich wie Kabel ab, die Austern kreischten in ihren Gelenken, Polypen wedelten mit ihren Fangarmen, Quallen schwankten wie Kristallkugeln, Anemonen sprudelten Wasser. Wasserkürbisse wölbten sich wie Brüste, Lianen ringelten sich wie Schlangen. Steinerne Hirne, Stalaktiteneuter, eiserne Blumen wie Figuren in einem Teppich. Diamanten strahlten wie Augen, Minerale zuckten. Und alles, was man sah, waren die Glühwürmchenuniformen.

Mittwoch, Juni 29, 2005

Ohren schmerzen

Mein Ohr weint Krokodilstränen. Nebenan beim Sport-Institut ist aerobisches Outdoor-Fitness. Die Kreischstimme der Vortänzerin schrillt durch mein Dachschrägenfenster. Schnischnaschnappi. Seit Stunden. Noch zehn, noch neun, noch... und los. Und jetzt alle. Schnischnaschnappischnappischnappischnapp. Und jetzt das linke Bein. Vor. Und hoch. Und seit. Und alle. Und Schnischnaschnappischnappischnappischnapp. Gejohle. Alle singen mit. Wackeln mit dem Hintern. Seit Stunden, zum immergleichen Lied. Sonst war Viva Colonia, jetzt ist Schnappi. Solange mir niemand eine empirische Arbeit besorgt, die die physiologischen Vorteile von Schnischnaschnappi beim Muskelaufbau belegt, zweifle ich am Musikgeschmack so einiger Sportstudenten.

Dienstag, Juni 28, 2005

Bei allen Göttern und kleinen Fischen! Tatsächlich haben es meine Beiträge zu "Sex" und "Essen" in die jeweilige Auswahl der letzten Zehn beim Preisbloggen geschafft. Meine Gesichtsdurchblutung ist prompt ein wenig gestiegen. Man darf gespannt bleiben...

Nahaufnahme


Es gibt waghalsigere Abenteuer als sich in unmittelbare Nähe von Putzmittelflaschen zu begeben. Manchmal eröffnet es aber interessante Perspektiven.

Montag, Juni 27, 2005

Saus und Braus zwischen Birdey und Bogey

Ungesichert: Die Frackträger des französischen Golfclubs schoben dezent ihre Frauen samt frisch aufgebauschter Dauerwelle zu Cole Porters "Let's misbehave" über das Marmorparkett des Clubheims.

Überliefert: Plötzlich jagten einige deutsche Gymnasiasten über das Grün. Sie glänzten verschwitzt und bommelten nackt. Sie johlten, kreischten, warfen Tannen um. Sie ließen Müll liegen. Sie wurden angezeigt wegen Hausfriedensbruch und Vandalismus. Der Rektor springt jetzt im Carrée, seine Stirn dampft vor Wut. Eine Kursfahrt, die ist lustig.

An alle Fremdwortfetischisten dieser Welt:

Eine "trianguläre Relation" ist nichts Anderes als eine "Dreiecks-Beziehung". Nur klingt sie wesentlich unlebendiger. Sie staubt und müffelt streng. Ich erhebe die "trianguläre Relation" auf die soeben eröffnete Liste meiner persönlichen Unworte.

Freitag, Juni 24, 2005

Ohne Unterwasserflusen sind Staubsauger unnötig


Das ist ein Teppich-Hai. Man nennt ihn auch Wobbegong.

Entdeckt bei Herrn Mayweather

Lyrisches zum Sommerwochenende

"Die Sonne, dieser Vater und Ernährer, der die Bleichsucht hasst,
weckt in den Feldern Verse wie Rosen auf; er lässt die Sorgen
himmelauf verdunsten und füllt mit Honig die Gehirne und die
Waben. Die an Krücken gehen, verjüngt er und macht sie froh
und sanft wie junge Mädchen; er heißt die Saaten wachsen und
reifen in dem unsterblichen Herzen, das immer blühen will."


(Charles Baudelaire: Die Sonne, Strophe II, aus: Die Blumen des Bösen)

Ich und Braveheart


Amerikanische Anthropologen haben am Computer gebastelt. Sie haben ein Programm entwickelt, von dem sie glauben, es könne anhand eines hochgeladenen Fotos problemlos von den Gesichtszügen auf die Intelligenz, den Charakter, das Einkommen, Ehrbarkeit etc. des Fotografierten schließen. Zeig mir Dein Foto und ich sag Dir, wer Du bist. Zusätzlich gibt es das Gimmick „Zeig mir Dein Foto, und ich sag Dir, welchem Promi Du ähnelst“. MC Winkel hat’s entdeckt und ich habe mich tatsächlich erbarmt, ausnahmsweise mein Eigenfotoveto aufzuweichen. Man kann sagen, was man will. Die Ähnlichkeit zu Mel Gibson sticht förmlich ins Auge. Oder meilenweit daran vorbei. Darüber hinaus bin ich sehr unschwul, habe ein Einkommen von 30.000-50.000 $, bin sehr unpromisk und ansonsten irgendwo im Mittelfeld. Ausbaufähige Trefferquote!

Nach der Motte

Direkt unterm Dach in unserer Wohnung nahm mich die aufgestaute Hitze des Tages in den Schwitzkasten. Obwohl es schon Nacht war, ließ sie nicht locker. Ich riss alle Fenster auf, bat den Wind um Hilfe. Der Lump ließ sich allerdings nicht blicken. Die Schreibtischlampe warf einen gleißenden Kegel. Plötzlich flatterte eine Riesenmotte durch das Fenster, tanzte einen einsamen Ringelreigen im Lampenschein. Während ich mit der linken Hand die Wasserflasche zum Mund führte, jagte sie plötzlich in meine Richtung, ich erschlug sie wuchtig mit der rechten Hand. Und als meine Hand auf der Tischplatte aufklatschte, strahlte plötzlich der Monitor komplett hellgrün. Grünte unerbittlich vor sich hin. Ließ sich nicht mehr zu weiteren Farben überreden. Erst heute morgen hat er sich wieder beruhigt.

Donnerstag, Juni 23, 2005

Zwischen Bier und Tzatziki - Kurts beinahe in Vergessenheit geratene Kneipenpoesie (I)

Gertrud, reiß den Staudamm ein, hier spricht die Sahara!
Er stürzte sich auf die Straße und zog das kleine Tier von der Fahrbahn. Er stach sich an den Stacheln. Fluchte. Das Tier war gerettet, sein Finger blutete. Über das Handgelenk hüpfte ein Floh. Dann sagte er plötzlich: "Es dürfte eine verdammt schwierige Sache sein, einen Igel zu rupfen."

Mittwoch, Juni 22, 2005

Katzepopatze


Ob es Unglück bringt, auf eine schwarze Katze zu treffen, hängt im Wesentlichen davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.

Dienstag, Juni 21, 2005

Pfotenwischerei?


Zu seinen begeisterten Fans gehörten unter anderem Picasso, Miró und Dalí. Die großen Künstler bewunderten den Schimpansen "Congo". Damals in den späten 50ern, als er über vierhundert abstrakte Bilder malte. Farben verwischte. Kleckste. Tropfte. Spritzte. Verschmierte. Affenkunst. Sehr geschmackvoll. In Londons renommiertem Auktionshaus Bonham wurden heute drei seiner Bilder für mehr als 20.000 € verkauft. Gar nicht verkauft wurde hingegen ein Gemälde von Andy Warhol. Experten erkennen in Congos Werken aus den späten 50ern Parallelen zum frühen Kandinsky. Ob er selbst das auch so sah, ist nicht überliefert. Affenkunst ist im Aufwind!

Montag, Juni 20, 2005

Höllehöllehöllehölle

Die fettige Hitze macht keine Anstalten, dünnflüssiger zu werden und zerquetscht das Abteil. Die Waggons, die den ganzen Tag im Schlaglicht der sengenden Sonne geschmort haben, lassen ihren Gifthauch heraus. Sie rauchen fast vor Hitze und Staub. Die Bezüge schwitzen uraltes Bier aus, das vor Langem in ihre Polster gesickert sein muss. Um mich herum schweißgebadete Jovialität.

Der schale Dunst von ausgeschwitztem Alkohol, nicht nur aus den Polstern: Der Frauenkegelklub „Fall um“ aus Bottropp auf dem Rückweg von Norderney in die Heimat. Eine heftige Wolke. Apfelkorn- und Geneverflaschen machen die Runde, lallendgrölende Wort- und Lautfetzen verknoten sich im Abteil zu einem fiebriglärmenden Knäuel.

Staubkörnchen tanzen vor meinen Augen. Puterrote Tanten, den schnaufenden Kopf auf den ausladenden Busen gesenkt, schütteln sich kurz. Verschleierte Blicke aus betrunkentrüben Augen eiern ziellos durch die schlierigen Scheiben. Heidrun gibt einen Witz zum Besten. Die Pointe heißt "sein Pimmel". Schrillkreischendes Gejohle. Hände klatschen voller Übermut auf breiige Oberschenkel. Wilma, die sich ihre fettglitzernde Stirn getupft hat, schnaubt ein eckiges Lachen in ihr Taschentuch. Schweißflecken durchnässen die Achselbereiche der Blusen, kleben fest wie geschmolzenes Vanille-Eis. Ein fleischgewordener Haufen von Titeltranspirantinnen. Speckige Wülste und Zwei-Etagen-Busen in viel zu enge Tops gequetscht. Auf den Schweißperlen ihrer Stirn glänzt im bierfarbenen Licht der Vorabend.

Die dunkelblauen Flecken der Sitzpolsterbezüge tanzen in der Hitze vor meinen Augen. Der Dampf der Ausdünstungen schlägt sich in dicken Tropfen an den Scheiben nieder und kullert in Schlangenlinien abwärts. Ich ziehe das Fenster auf. Ein frischer Wind kitzelt die Nase. Ein Hauch von Erlösung.

Gerhild versucht zu stricken, doch der Schwipps-Pegel leiert ihre Bewegungen aus, die Nadeln torkeln aneinander vorbei. Sie stopft das Strickzeug zurück in den Jutebeutel. Gudrun reicht ihr den Apfelkorn unter sonnenstichigem Gegacker. Prohost. Der Ghettoblaster wird ausgepackt. Höllehöllehöllehölle. Wolle Petry bis zum Anschlag, rasant gefolgt von Viva Colonia und gekeuchtem „Uh! Ah!“-Zwischengebölke zu DJ Ötzi.

Heidrun bringt Nachschub. Hat im Nachbarabteil eine Dutzendschaft „Kleiner Feigling“-Fläschchen aufgetrieben. Hektisches Klopfen, Köpfe werden in den Nacken geworfen, das milchige Gesöff perlt die Kehlen hinunter. Der Lärmpegel steigt. Fluchtgedanken begehren auf in meinem Hinterkopf. Ich fühlefühlefühlefühle mich zunehmend unwohl. Lingen. Erst die halbe Strecke geschafft. Doch der Zug ist zu voll. Ich sinke tiefer in meinen schweißverklebten Sitz, sehne die Ankunft herbei. Immerhin lassen sie mich in Ruhe. Nur noch eine Stunde.

Sonntägliche Zugfahrten nach Münster.

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Sonntag, Juni 19, 2005

Bonk!

Es gebricht einer gewissen Eleganz, schlaftrunken an einem strahlend sonnigen Morgen mit dem Kopf gegen den Klammerkorb an der Wäscheleine zu laufen und sich danach kringelig lachend in den frisch gewaschenen Hemden zu verheddern.

Donnerstag, Juni 16, 2005

Les adieux

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Die blaue Blume in einer Bleikristallglasvase auf seinem Nachttisch welkte. Daneben lag ein japanischer Gedichtband: „Nakoso no seki“. Christian saß auf dem Bettrand, mit schläfrig verquollenen Augen – gähnend und sich kratzend. Er hatte gewusst, dass dieser Tag früher oder später kommen würde. Gern hätte er ihn hinausgeschoben. Nüchternes Licht strömte unfreundlich durch das nackte Fenster. Grau. Noch letzte Woche war der Himmel lichtdurchflutet, azurblau mit klitzekleinen Wölkchen wie hingetupft. Das Herz hüpfte vergnügt voller Vorfreude. Auf Sie. Eisblumen hatten den unteren Fensterrand überglitzert; die Bäume waren verzuckert. Doch über Nacht hatte der Zauber abrupt zu tauen begonnen. Blitzartig, aus heiterem Himmel. Eine Kurznachricht. Schluss. Ohne Erklärungen. Ohne Vorwarnung.

Seitdem hing Nebel wie schwere Milchsuppe zwischen den Häusern. Der aufweichende Schnee matschte, wenn man hinein trat, oder troff als trüber Brei die Fensterscheibe hinunter - zur Eile getrieben von kaltem, schwarzem Regen. Lustlos zog er seine Strümpfe die Beine hoch und krempelte sie wieder hinunter, so dass sie sich zu Wülsten knüllten. Er stand auf, ging zum Waschbecken, drehte den Hahn auf, ließ den Stopfen in den Ausguss gleiten, zog ein Taschentuch aus dem Spender. Er hielt es vor sich, als hisse er die weiße Flagge und schnäuzte sich. Mit tonnenschweren Lidern blickte er in den Spiegel. Mehr Ränder als Augen und die unterlaufen. Die Augen selbst umschleiert wie von dunstigem Tau. Kratzen im Hals. Zu viel von allem in den letzten Tagen. Er tauchte seine Hände ins Waschbecken, schlug wütend ins Wasser. Beobachtete die flackernden Lichtringe auf der wogenden Wasseroberfläche. Eine Träne rann seine Wange hinab. Das Salz brannte auf der Haut. Er hasste sich selbst dafür, hasste sie für ihre Janusköpfigkeit. „Eigentlich müsste sie Heide Jäckle heißen“, dachte er mit einem Lächeln wie Bitterschokolade. Grillparzers Zeilen wüteten in seinem Kopf.

Hab' ich mich nicht losgerissen,
Nicht mein Herz von ihr gewandt,
Weil ich sie verachten müssen,
Weil ich wertlos sie erkannt?

Warum steht in holdem Bangen
Sie denn immer noch vor mir?
Woher dieses Glutverlangen,
Das mich jetzt noch zieht zu ihr?

Tausend alte Bilder kommen,
Ach! und jedes, jedes spricht:
Ist der Pfeil auch weggenommen,
Ist's darum die Wunde nicht.


Sie hatte ihn berauscht. Vorwärts gelockt am Narrenseile der Leidenschaft. Sie strömte den perfiden Duft der Unendlichkeit aus. Sie tanzte zwar wie ein Bügeleisen, doch war sie geschmeidig wie keine andere. Zwischen Scotch und Aschenbecher an der Theke hatte sie sich aus dem Nichts um ihn geschlungen. Ruchvolle Circe. Urplötzlich hatte sie neben ihm gestanden. An der Säule hinter der Tanzfläche. Er hatte kaum gewusst, wohin mit seinen Händen, als sie ihn ansprach. Sie wusste nicht, wo hinsehen, also sah sie auf seine Hände. Der Kontakt, dessen bezaubernde Möglichkeiten bereits in der Luft schwebten, unmittelbar über ihren Köpfen, musste noch in Gang gebracht werden. Die Handinnenflächen schwitzen. Kurzes verlegenes Geplauder. Nichtigkeiten. Als sie seine Hand einfach nahm, grinste und sich an ihn schmiegte, hatte er sich dafür geschämt. Es schien ihr egal. Das Eis war gebrochen. Unnötig, das Feuer der Unterhaltung noch weiter mit derartigem Kleinholz zu nähren. Es prasselte plötzlich wie ein Scheiterhaufen. Wortlos. Sie zog ihn zu sich, nahm in mit sich. Sie hatte sich ihm geschenkt.

Mit keiner Frau zuvor hatte er eine Liebesnacht mit annähernd so vollem und abwechslungsreichem Programm erlebt. Ihr warmer, weicher Körper, der sich in seinen Armen wie eine Schlange bewegte, sich regte und vibrierte, kannte tausenderlei Drehungen und war in jedem Moment neu, Wunder hervorbringend, erstaunlich und unergründlich wie das Meer. Sie schmeckte nach fernen Ländern, nach fremden Gewürzen, nach Leidenschaft - aufregend und doch mit jedem Mal vertrauter. Zitterndes Beben wie von tausend hauchzarten Stromstößen.

Sie, die geheimnisvolle Dunkle. Zu fassen bekommen hatte er sie nie. Ihr leidenschaftliches Schwanken zwischen Wollust und Abweisung, offenen Türen und gefallenen Schranken. Zärtliche Bisse, sanftes Streicheln, dann der zugewandte Rücken wie ein Tritt in den Unterleib. Funkelndes Glitzern in ihren Augen, dass sich in ihn hineinbohrte, im nächsten Moment weltentrückte Ferne. Verschmolzen mit ihr verbrannte er doch von innen, rieb sich auf an ihren Schwankungen, zerbrach wie ein Stück Gusseisen auf Grund der rapiden Temperaturumschwünge. Wechselbad. Sie zerrte an ihm, saugte ihn aus, von innen. Doch zog es ihn zu ihr zurück wie in den Runenberg. Sehnsucht nach dem, von dem er wusste, dass es ihn kaputt machte.

Wo noch vor Kurzem heiß brodelnde Leidenschaft kochte, fegte nun eisiger Wind. Wo vorher vertrauteste Nähe schien, klaffte jetzt meilenweite Distanz. Nun völlig. Aus heiterem Himmel das Nichts. Seit einer Woche, auf unbestimmte Zeit. Hilfloses Rudern. Was bleibt, stiften die Dichter - und was fehlt? Ihr weißglänzendes, verschmitztes Lächeln. Die altbekannte, wieder aufsprudelnde überberstende Lust, die wohlvertrauten Bewegungen, das Zarte, Heiße, Leidenschaftliche, die gezielten Bisse, die Griffe an die richtigen Stellen, das Explodieren in der Lust des Momentes. Doch sie ging. Eiskalt. Und reichte den Staffelstab an die emotionale Verwirrung.

Was blieb, waren festgekrallte Haken ihres Wesens in seinem Herzen, und noch fehlte ihm die Zange, sie zu ziehen. Notdürftig und fröstelnd hatte er die Tür zu seinem Herzen mit Brettern vernagelt und ein „Betreten verboten“-Schild daran festgetackert. Was hielt ihn bei ihr? War es nur das Körperliche, die leidenschaftliche Intimität, der er nachrannte wie einer Droge? Von der er glaubte, sie nirgends noch einmal so erleben zu können? Kaum gemeinsame Interessen, ihr ewig wankelmütiges Wesen, ihre Doppelzüngigkeit, ihr Genörgel über seine geringelten Socken? Wozu weinte er ihr nach? Gekränkter Stolz? War er wirklich derart eitel? Bargen andere Frauen nicht viel mehr Potenzial zum Glück? Die Chance, sich fallen zu lassen, sich geborgen zu fühlen? Geborgen gefühlt hatte er sich bei ihr nie. Zu oft hatte er sich verteidigen müssen gegen ihre Sticheleien. „Tausende könnten ihre Stelle genauso gut besetzen“, sagte er sich. Doch sogleich fand er ein Aber. Und nicht nur eins.

Christian riss eine Glasflasche aus dem Schrank, schleuderte sie gegen die Fliesen, wo sie scheppernd zerbarst. Er kauerte sich auf den kalten Boden, das Kinn zwischen die Ellbogen eingeklemmt. An der Wand rann braune Suppe wie dunkles Blut abwärts.
Tom Hingley & The Lovers haben ein Album gemacht, dessen Titel mein Herz vor Freude höher hüpfen lässt: ABBA are the enemy. Ich fühle mich endlich verstanden. In meinen Augen einer der besten Albumtitel seit dem unerreichten The unauthorized biography of Reinhold Messner meiner großen Helden Ben Folds Five.

Mittwoch, Juni 15, 2005

Wo die Liebe hinfällt...

Nachdem sich Irene, ihre ehemalige Geliebte aus dem Friseursalon zwei Häuser weiter, nun verlustierte mit dem eigentlich unsterblich in sie verliebten, aber der Taube-Dach-Spatz-Hand-Philosophie anhängenden Tretbootvermieter, beschloss sie, eine wilde Affäre mit der Fleischereifachverkäuferin Gabi aus der Fleischerei um die Ecke anzufangen. Vorsorglich hatte sie alle privaten Interessen in Erfahrung gebracht, um nicht wieder an eine zu geraten, die Radiergummis sammelt; aber diesbezüglich war bei Gabi alles in Ordnung: ihre einzige Leidenschaft war klassischer Puppenmord und exotische Voodoo-Varianten davon.

Sonntag, Juni 12, 2005

Kohlsuppentrauma oder Flatulenzfiasko

preisbloggen

Viele Menschen essen gern und leidenschaftlich. Auch ich. Unpraktisch nur, dass nicht wenige Leckereien, die dem Gaumen schmeicheln, zugleich die Hüften vergolden. Wer ständig schlemmt, wird aufgeschwämmt. Auf lukullische Schlemmerphasen folgt insofern oft eine selbstauferlegte, darbende Fastenzeit. Einerseits, um den optischen Idealen dauerhaft zu genügen, die vom gesellschaftlichen Konsens oktroyiert werden - andererseits, um negative Auswirkungen der sinnlichen Verlockungen auszugleichen: Zurückstellen hedonistischer Bedürfnisse, eine Zeit lang weniger oder seltsame Sachen essen, damit die Umwelt nicht mehr so genau sehen kann, wie gern man sich eigentlich den kulinarischen Freuden hingibt. Zu allen Jahreszeiten wimmeln und wuseln diverse Diät-Vorschläge durch die einschlägige Fachpresse.

Nicht totzukriegen scheint beispielsweise die "Kohlsuppen-Diät". Eigentlich soll sie den Herzmuskel stärken, doch taugt sie überdies als Schlankmacher. Mit Kohlsuppen-Diät hängt nun die folgende, herrliche Geschichte zusammen, die meine Mutter mir über die Bekannte einer Bekannten erzählt hat. So oder so ähnlich hat sie sich zugetragen:

Frau K.-N. fühlte sich unwohl mit ihren runder werdenden Körperformen. Um dem abzuhelfen, beschloss sie, eine Kohlsuppen-Diät zu machen. Tage und Wochen landete nichts als Kohlsuppe auf ihrem Teller und in ihrem Magen. Wer schlank sein will, muss leiden. Das luftige Problem bei Kohlsuppe: Sie bläht.

Eines grauen Spätwintertags nun fuhr Frau K.-N. mit ihrem Mann einkaufen zu "Multi", dem großen Supermarkt in Leer. Sie steuerten ihren silbermetallicfarbenen Golf auf den Parkplatz. Dort ließ ihr Mann sie spontan wissen, dass er lieber in seiner Auto-Zeitschrift blättern und im Auto bleiben wolle. Sie könne doch auch allein in den Supermarkt springen. Sie erklärte sich einverstanden und schob den Wagen zielstrebig durch die Regalfluchten, um neues Toilettenpapier, Duschgel, Milch, Katzenfutter und nicht zuletzt Zutaten für neuerliche Kohlsuppen in den Gitterkorb des Einkaufswagens zu werfen. Innerhalb des Supermarktes spürte Frau K.-N. wie ihr peristaltischer Luftdruck stetig anschwoll. Sie versuchte sich zu kontrollieren. Doch als dieser sich trotzdem unaufhaltsam dem kritischen Punkt näherte, sann sie auf Flucht. Um keine finsteren Blicke wegen Geräusch- und Geruchsbelästigung in der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen, ließ sie ihren Einkaufswagen beim Katzenfutter prompt stehen, sauste hektisch nach draußen auf den Parkplatz, sprang in den silbermetallicfarbenen Golf und ließ mit wuchtigem Geknatter allen Druck von sich fahren.

Das Glück der Erleichterung war indes von beschränkter Dauer. Zu ihrem völligen Entsetzen stellte sie nur fest, dass sie zwar in einem silbermetallicfarbenen Golf saß. Doch starrten sie zwei völlig unbekannte, gleichermaßen angewiderte und verblüffte Augen an - die eines ihr nicht im Ansatz bekannten Mannes. Daraus ergab sich: Dies war bei aller Ähnlichkeit nicht wirklich ihr eigenes Auto. Beim heiligen Kanonenrohr: Sie war zu einem fremden Mann zum Pupsen ins Auto gesprungen.

Kreidebleich vor Panik riss sie die Wagentür auf, stürzte fort und fand wenig später den eigentlich gesuchten Wagen, in dem ihr Gatte gemütlich Bremstests blätterte.

"Fahr sofort los! Mir ist was unsagbar schreckli... ich mag es gar nicht sagen! Was, erklär ich Dir später. Frag nicht! Fahr einfach! Fahr!", herrschte
sie ihn stotternd an. Er tat wie ihm geheißen und steuerte den Wagen stirnrunzelnd vom Parkplatz hinunter.

Die leichte Ratlosigkeit über das fremdartige Verhalten seiner Frau verstärkte sich, als er einen silbermetallicfarbenen Golf bemerkte, der ihnen durch jede Abbiegung hindurch folgte und zwischenzeitlich sogar aufblendete. Er prüfte sein Fernlicht. Nichts. Nebelschlussleuchte. Auch nichts. Das Gesicht seiner Frau schimmerte immer noch blass wie Kohlsuppe. Sie hielt sich das Herz, hyperventilierte, hatte ihre Sprache noch nicht wiedergefunden. Er bog auf die heimische Auffahrt. Der seltsame andere Golf auch. Mit gequältem Lächeln entstieg dem anderen Wagen der unbekannte Herr mit den Worten: "Ich weiß nicht, wer Sie sind und ob Sie so etwas häufiger machen, aber dies ist wohl ihre Handtasche, die Sie bei ihrer merkwürdigen Aktion in meinem Auto liegen lassen haben." O Du mein japsender Jupiter!

Sag nein zur Kohlsuppe

Herr es ist Zeit, der Sommer war sehr groß - oder: eine späte Ode

Wie ein Derwisch sprang er im Kreis herum vor uns. Die Haare ragten steil und wirr von seinem Kopf ab, als habe er sich mit einem Katzenschwanz gekämmt. Draußen knallte die Hochsommersonne sengend auf das Trottoir.

"Kaum wird das Wetter heiß, triefen sie hier taubtrüb und träge von den Tischen wie zähfließender Zuckerrübensirup. Da kann ich ja gleich in ein Schwimmbad mit Honig springen", seufzte er.

Verrrwaschnes wie an einer Kinderrrschürrrze, Nichtmehrgetrrragnes, dem nichts mehr geschieht! Pathos. Die große Geste. Rilke im Hochsommer.

Wuchtig krachte sein Arm an die Tafel, stieß weiß auf dunkelgrün. Mit energischem Schwung und mit riesigen, ausholenden Bewegungen schmetterte er die Kreide dagegen. Schon beim ersten Bogen aufwärts brach die Kreide ab, quietschte auf der Tafel wie Ferkel. Neuer Ansatz, neues Stück Kreide. Dasselbe Ergebnis. Kurz später vollbracht: Wild über die Fläche gerissene Kringel, blitzschnell gezogenes Kreidekrickelgewirr das Ergebnis, graphologische Studien zum Dechiffrieren die zwingende Folge. Die Lesbarkeit von Texten beginnt bei ihrem optischen Erscheinungsbild. Ratlose Gesichter. Seinerseits ein verschämtes Schmunzeln.

"Tut mir Leid. Ich glaube, ich esse zu viel Müsli."

Okka gähnte.

"Okka, sie reißen ihren Schlund derart weit auf - es fehlt nicht viel, dann kann ich ihrer Magensäure beim Blubbern zusehen! Doch nun zum Gedicht, wenden wir uns endlich der Analyse zu!"

Imke meldet sich.

"Ja? Imke?"

"Das Gedicht beginnt mit einer Einleitung..."

"NEIN!NEIN!NEIN!"


Wie Rumpelstilzchen sprang er auf, sein Kopf roter als ein Feuerwehrauto.

"Das akzeptiere ich nicht! Alles wird eingeleitet! Gülle wird eingeleitet..."

Kurze Zeit später schloss er sich im Klassenschrank ein und kam erst beim Klingeln wieder heraus. Wenn irgendetwas aus meiner Schulzeit hängen geblieben ist, waren es die enorm lehrreichen, humorvollen und immer wieder ganz besonderen Deutschstunden bei Alf H.. Selten, seltsam, groß.

Freitag, Juni 10, 2005

Dalí klick

Der Mensch, der Uhren zerfließen ließ, Giraffen in Brand steckte, Unmengen von Ameisen auf seinen Gemälden unterbrachte, zusammen mit Buňuel Skalpellschnitte im Augapfel filmte und mit seiner Gesichtsbehaarung in Jean Pütz einen späten Nachahmer fand, ist eigentlich schon tot. Salvator Dalí.

Seit seinem Verscheiden malt er nicht mehr. Nach Jahren der todesbedingten Tatenlosigkeit ist er jetzt aber wieder aufgetaucht und bietet Suchenden Alternativvorschläge für ihre Homepage-Namen an. Mir schlug er vor, meine Seite doch "monkeyfurnituresofa.com" zu nennen. Getroffen habe ich ihn über einen Umweg von der Spreepiratin zu Stackenblochen. Noch regen sich surreale Zweifel bei mir, aber ich denke mal drüber nach.

Wortspielwahn beim Mittagessen

Herausragendes Ergebnis einer wild assoziativen Diskussion im sonnigen Schatten des Instituts-Innenhofes:

Eine enorm geschminkte, aufgebrezelte Frau, mit der man zusammen studiert, ist eine Kommilituse.

Der Hauptgewinn im miefenden Wäschekorb

Flohmärkte sind ne tolle Sache. Man kann sich stundenlang zwischen Tapeziertischen hindurchschieben, wunderlichste Kuriositäten entdecken: Von abgenutzten Torwarthandschuhen, halb eingerissenen YPS-Comics, Demis-Roussos-Gedächtnis-Sackleinenüberwürfen, Bleikristallgläsern aus dem vergangenen Jahrhundert, längst vergriffenen Erzählbänden von Wolf-Dietrich Schnurre, selbstgebastelten Window-Colour-Mandalas bis hin zu uralten Silber-Kaffeeservices. Allzu oft ist man verleitet, Sachen zu kaufen, die so herrlich günstig sind, die dann aber doch nur rumliegen und zwei Jahre später auf dem eigenen Tapeziertisch auf einem anderen Flohmarkt landen. Mit etwas Glück ist aber auch ein Granatenvolltreffer dabei. Eine Kandidatin für den größten Flohmarktvolltreffer aller Zeiten ist eine Frau aus Grafenau in Niederbayern. Die Frau hat am Wochenende einen Wäschekorb für sieben Euro auf einem Trödelmarkt gekauft. Da der Stoffbezug unangenehm müffelte, zog sie den Bezug ab, um ihn zu waschen. Und siehe da: Darunter kamen mehr als 30.000 DM Bargeld und zwei Sparbücher mit einem Gesamtguthaben von knapp 170.000 DM zum Vorschein. Als enorm ehrliche Haut brachte sie das Geld aber zur Polizei. Nach den Ermittlungen gehörte das Geld einer vor zwei Jahren gestorbenen Frau aus dem Raum Passau. Trotz allem wird ihr ne Menge Finderlohn sicher sein. Ich freu mich schon auf den nächsten Flohmarkt.

Donnerstag, Juni 09, 2005

Selten benötigtes Wissen, mit dem man auf Parties glänzen kann...

Der Charme walisischer Ortsnamen ist hier vor geraumer Zeit schon Thema gewesen. Wer nun aber über die verschlängelten, engen Alleen durch die walisischen Hügelketten kurvt und ein Bier trinken will, bestellt ein Cwrw. Wie man das ausspricht? Ich habe nicht den Hauch der kleinsten Ahnung. Wem Wales nicht die Schweißperlen der Begeisterung auf die Stirn treibt, und wer lieber durch das Packeis auf Grönland stapfen und da Bier trinken möchte: Dort bekommt man ein kühles Blondes, wenn man ein immiaarag bestellt.

Mittwoch, Juni 08, 2005

Der Zufall bloggt mit

Für den Fall, dass die Gegenwart der eigenen Kreativität fette Flinten in den Weg wirft, gibt es eine knallbunte Vielzahl an Auswegen, um die eigene Schaffenskrise abzumildern und die Rastlosigkeit der Beitragsfolge nicht abreißen zu lassen. Neben Fertigbaukästen für Musik- und Literaturvorlieben gibt's da auch noch folgende Variante:

1. Schnapp Dir das nächst greifbare Buch.
2. Blättere zu Seite 23.
3. Finde den 5. Satz.
4. Poste den 5. Satz und setze diese Anleitung davor.


"Sogar den leblosen Gegenständen bin ich so treu, daß ich zwischendurch meine fünfzehn hervorragenden Füllfedern beiseite lege und eine alte, ausgediente, kratzende Feder hervorsuche, mit der das Schreiben eine Qual ist, und mit ihr schreibe ich dann, um sie zu trösten und darüber hinwegzutrösten, daß ich sie - die Ärmste - mißachte." (Dezsö Kosztolány - Ein Held seiner Zeit [1933, deutsch 2004], S. 23, Satz 5)


Großartiger Roman, klasse Satz, witzige Idee.

Dienstag, Juni 07, 2005

Wurmkur fürs Ohr?

Gern und urplötzlich beginnt mein Kopf, selbst Musik zu machen. Heute ist wieder einer dieser ohrwurmigen Tage, in der meine kopffinterne Jukebox quicklebendig und munter in der musikalischen Gedächtniskiste kramt, Assoziationen verknüpft und vergnügt sprudelnd ausbuddelt, was ihr vor den Spaten kommt. Was mich aber immer wieder zum Staunen bringt, ist, welch seltsame Lieder und vor allem Kombinationen mein Unterbewusstsein mir ans innere Ohr bringt. Der trübe Schleier meiner Ahnungslosigkeit liegt über den Hirnverschaltungen, die für die Musikauswahl verantwortlich sind, genauer: die Ohrwürmer. Was das Ohr wieso wurmt - die Wissenschaft rätselt noch. Den leisen Zauber Falten werfender Verblüffung zauberte mir vor allem eine Nachmittagssituation auf die Stirn: Kaffeetrinken mit Hilm gemütlich im kleinen Biergarten von Rick's Café. Der durchgelaufene Kaffee drängelt in Richtung Toilette, ich mache mich auf den Weg, gucke kurz in den Caféraum, wo Elliott Smith aus den Boxen klingt. Und zack geht im Hirn ein völlig anderer Ohrwurm los: "Die Karawane zieht weiter, der Sultan hat Durst..." Ich gebe mir selber Rätsel auf.

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Nach langer Abstinenz hat's mich endlich mal wieder in den Bauch des Kinosaals getrieben. Auf der Leinwand erstrahlte, nach einem famosen Kurzfilm über englische Telefondurchsagen, der neue Streifen von "Three Kings"-Regisseur David O. Russell, I heart Huckabees - einer der skurrilsten Filme, die seit Langem von Hollywood aus in die Kinosäle geflimmert sind. Öko-Aktivisten retten spektakulär einen Felsen in einem Sumpfgebiet und setzen sich nun das hehre Ziel, mit viel Öffentlichkeitswirksamkeit und einer großen Koalition gar den ganzen Sumpf zu retten. Nebenbei beginnt der überaus sensible Vorsitzende, der auch so gern poetisch wäre, sich selbst zu suchen. Genauer: sich selbst suchen und am besten auch finden zu lassen. Dazu beauftragt er zwei völlig schräge Existenzial-Detektive (genial: Dustin Hoffman), ihn selbst Tag und Nacht zu beschatten. Denn da ist dieser große Dunkelhäutige und der seltsame Zufall. Nebenbei hackt er Löcher in Parkplätze um mitten auf dem Asphalt zwischen unzähligen Autos einen Baum in die Erde zu stecken. Ein sensibler Feuerwehrmann verzweifelt am Erdöl und fährt lieber mit dem Fahrrad zu Brandeinsätzen. Die Suche nach dem Selbst nimmt immer obskurere Formen an, bedient sich französischer Philosophie und führt unter anderem dazu, sich beim Sex mit Matsch beschmieren und sich fühlen wollen wie ein Komposthaufen. Das "volle Bewusstsein" ist in Wirklichkeit ein roter Gummiball und auch Shania Twain wird in den Sumpf der Geschichte gezogen... Eine herrliche, liebevolle Parodie auf befindlichkeitsfixierte, gefühlsduselige Selbstsuche, auf die Scharlatanerie pseudophilosophischer und scheinpsychologischer Therapeuten und die Öko-Bewegung. Mit Jude Law und Naomi Watts in ebenfalls urkomischen Rollen ist nebenbei auch noch für ansprechende Optik gesorgt. Lange nicht mehr so gelacht.

Montag, Juni 06, 2005

Der späte Vogel wird gewurmt

Zerhackte Axt! Hätte ich eher, dann wäre ich, und hätte ich mich nur, dann könnte ich jetzt auch. Willkommen beim Festival der Konjunktive. Ich habe nicht, ich war nicht und deshalb kann ich jetzt auch nicht. Was? Ich habe nicht mehr rechtzeitig dran gedacht, dass Ben Folds gestern in Köln konzertiert hat, ich war nicht da, ich habe mich nicht rechtzeitig um Karten bemüht und deshalb kann ich auch nicht vom Konzert schwärmen heute. Der zwickende Selbstärger darüber sprang mir unverhofft in den Nacken, als heute morgen der Bruder meiner Mitbewohnerin seinen Kopf durch die Küchentür steckte und mit glänzenden Augen von der Grandezza des gestrigen Abends erzählte. Dommage! Nun gut, in etwa zehn Jahren wird er ja wieder hierher auf Tour kommen, und einmal hab ich ihn schon gesehen, vor knapp zehn Jahren. Bis dahin freu' ich mich erstmal an meiner kleinen Button-Sammlung, die ich ein Jahr lang verloren glaubte und heute morgen überraschend wiedergefunden habe.

Sonntag, Juni 05, 2005

Turn the tables to the beatbox, baby

Für wichtige Freunde und wichtige Anlässe ist mir das Schlafbedürfnis egal. So auch gestern. Trotz spätnächtlicher Rückkehr aus dem Nachtleben bin ich gestern brav früh aufgestanden, habe mir schnell die Schlafkrümel aus den Augen geduscht, Brötchen geholt und bin durch den Nieselregen zu C. gefahren. Schließlich hatte er mich eingeladen, mit ihm zusammen zu frühstücken und danach den DJ-Flohmarkt unsicher zu machen - in den Hallen des alten Güterbahnhofs. Die stauben ansonsten den Großteil des Jahres nur träge und menschenverlassen vor sich hin und geben hier und da die halblegale Kulisse für Bandfotos ab. Gestern alles anders. Eine seltsam eigenwillige, dicht gedrängte Welt. Der Himmel hing voller Turntables.

Zentnerweise in Scheiben gepresstes Vinyl lagerte in halboffenen Kartons auf Biergartengarniturtischen, phatte, bouncende Beatz ballerten aus den Boxen, mal "hiphoppig" oder "housig", mal bratzender Schranztekkno, dass die Membranen zu reißen drohten, mal geschmackvoll Überraschendes jenseits von allem. Das Besucherpublikum bot bezaubernde Selbstinszenierung at its best. Narzisstische Blicke aus mühlenradgroßen, regenbogenfarben schillernden Sonnenbrillen, funkelnde Propellerpiercings, strubbelige Gel-Gebirge, in knackenges pinkfarbenes Latex gezwängte, zum Takt wippende Brüste, am Zahnschmelz klebende Strass-Steinchen, die im Gegenlicht funkeln... It's a show! Auf der Bühne wurde gescratcht. Mit den Fingern. Dann mit der Nase, bis sie rot wurde und leichte Rillen schlug. Mit dem Turnschuh. Mit dem Hintern. Mit dem BMX-Rad auf der Schulter und dem Vorderreifen auf der Platte. Sechs CDs für zusammen unter zehn Euro ergattert. Nette Schnäppchen. Nach einigen basslastigen Wühltischstunden bouncten wir dann wieder nach draußen, um in die Stadt zu cruisen. Das Frühstück lag schon lange zurück und auch ein DJ-Flohmarktbesuchermagen will umsorgt sein.
Die Arbeiten haben begonnen: Ich schreibe an einem Klaviertrio für fünf Streicher, zwei Tuben und Kellerasseln.
Der neueste Schick in unserem Badezimmer ist ein kleiner, grüner Fred Feuerstein aus Seife.

Samstag, Juni 04, 2005


Banksy war einer der ersten, die entdeckten, dass die Konsumgesellschaft ihren Ursprung schon in prähistorischer Vorzeit nimmt.
Ein titelverdächtiger Neuzugang wortverspielter Frisörladen-Namen: Cuthaarsis

Und wo wir gerade bei seltsamen Wortspielen sind: Heute nacht habe ich im Traum mit den eukalyptischen Reitern verhandelt und sie mittels Pfefferminzbonbons davon abgebracht, die Welt zu vernichten. Im Weiterträumen namenlosen Freunden von mir von den wortspielerischen Reitern erzählt, aber keiner fand es lustig, im Traum. Vielleicht zurecht.

Musikalisches von der Hundewiese...

Ein leiser Hauch von Hundehalterverhalten hüpft durchs Netz. Munter werfen sich Blogbesitzer aller Couleur verschiedenste Stöckchen zu. Darunter auch das Musikgeschmacks-Stöckchen, was ich von Onkel Tank entgegen geschleudert bekommen und gefangen habe. In leicht variierter Fassung hier nun mein Beitrag zum Thema:

Das Gesamtausmaß an Musikdateien auf meinem Rechner...

...ist eigentlich komplett legal erworben, überwiegend Rares, füllt sicherlich den ein oder anderen Prozent meiner Platte, aber in welcher Quantität ist mir egal - Hauptsache die Qualität stimmt.

Die letztgekaufte(n) Platte(n)...

...waren drei auf einen Streich:

At the drive-in – This station is non-operational
Felix Mendelssohn-Bartholdy – Sämtliche Streichquartette
Elliott Smith – Figure 8

Aktuell klingt aus den Boxen...

„Want some“, einer der enorm schönen Songs vom neuen Bart Davenport-Album „Maroon Cocoon“.

Zehn meiner liebsten Musiktitel...

...sind nur zehn aus einer Unzahl verschiedenster Musikstücke, die allesamt gern auf meinem Plattenteller landen.

1. Ben Folds Five – Alice Childress
2. Dredg – Of the room
3. Kaizers Orchestra – Død mans tango
4. Radiohead – Street spirit (fade out)
5. Tool – Eulogy
6. Motorpsycho – Vortex surfer
7. G. Love & Special Sauce – Baby’s got sauce
8. Stereophonics – Handbags & gladrags
9. Brad Mehldau – Exit music (for a film)
10. Kristofer Åstrøm – What I came here for

Meine 5 Lieblings-Alben aller Zeiten...

...einzugrenzen, ist eine fast unmögliche Sache - zu viel gute Musik ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Fünf aus meinen Allerliebsten sind:

1. Ben Folds Five – Ben Folds Five
2. Radiohead – The bends
3. Brad Mehldau – Songs: Art of the trio, Vol. 3
4. Tool – Aenima
5. Dredg – El Cielo

Des Weiteren lade ich hiermit Hilm, Enno, Herrn Kaan, Resa, Kinky und Pe ein, mehr über ihren Musikgeschmack zu verraten.

Freitag, Juni 03, 2005

Entenfreund, Entenfeind

Ich saß am späten Nachmittag an der Promenade und las. Von Zeit zu Zeit sah ich auf und schickte Vorbeigehenden Blicke entgegen oder hinterher. Ein alter, bärtiger Mann im grauen Sakko setzte sich unter leichtem Ächzen auf die Bank neben mich, legte seinen schwarzen Hut ab. Seine Augen glänzten, während er auf das schimmernde Wasser unterhalb guckte. Er musterte die blühenden Rhododendren, folgte mit seinen Augen dem im Wind wogenden Schilf. Eine kleine Entenfamilie zog Kreise. Er drehte sein furchiges Gesicht zu mir, lächelte und sagte: "Schön, nicht?", während er mit dem Zeigefinger aufs Wasser zeigte. Ich nickte. Dann flatterten die Enten los, jagten direkt auf uns zu, über ihn hinüber. Dabei kackte ihm eine Ente auf die Schulter. Nun war ihm nichts mehr schön. Er nahm fluchend seinen Hut, grüßte kurz und grummelte: "Abknallen sollte man die. Alle abknallen."

Menschenleere rund um die Volière


Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sich der wilde Trubel und das quirlige Menschengedränge an diesem Tag weit außerhalb der Markthalle abzuspielen schien. Dann fiel ihr ein, dass sie völlig vergessen hatte, dass heute gar kein Markttag war.

Donnerstag, Juni 02, 2005

Multitasking-Unfähigkeit hinterlässt ihre Narben

Gartengrillen haben keine Mandeln. Sagt das Biologiebuch. Und auch wenn mir das jeder Insektenforscher bestätigen wird, finde ich, dass unser neues, schnurlos tragbares Telefon klingelt, wie eine Gartengrille mit Mandelentzündung zirpen würde. Vor einigen Minuten war Premiere. Am anderen Ende der Leitung war meine Mutter und begierig, an den heute ausgebliebenen Neuigkeiten in meinem Leben teilzuhaben. Zeitgleich knusperte noch ein Ciabattabrot mit ein wenig Olivenöl und Thymian im Backofen vor sich hin und wurde minütlich dunkler. Da es mir aber nur selten gelingt, übersprudelnde Begeisterung für verkokelte Backwaren zu entwickeln, versuchte ich mich im Multitasking, unterrichtete linkerhand meine Mutter am Telefon über die Ereignislosigkeit meines heutigen Daseins , zog derweil mit der rechten Hand einen Topflappenhandschuh über, klappte den Backofen auf und zog das Backgitter aus dem Ofen. Ein spontaner, grobmotorischer Überschwang sorgte unpraktischerweise dafür, dass das Gitter, brüllend heiß, wie es war, sich kurz an meinem unbekleideten Unterarm ausruhte. Prompt schubste ich es zurück in den Backofen, warf den Topflappen wie einen Fehdehandschuh zu Füßen der Küchentür, drehte das eiskalte Wasser so weit auf wie möglich und kühlte die Brandblase in spe mit dem kältesten Wasser, was unser Hahn zu bieten hatte, während ich gleichzeitig, von kurzzeitigen Flüchen unterbrochen, mit meiner Mutter konversierte. Vielleicht gibt's ne fetzige Narbe, mal schauen. Und wenn: Verbindungsfüxe brauchen für sowas Säbel oder Degen, mir reicht ein Backofengitter. Sobald die mandelkranke Gartengrille das nächste Mal zirpt, lass ich meine Mitbewohnerinnen den Vortritt an der Strippe.

Mittwoch, Juni 01, 2005

Transkontinentaler Fußmarsch leicht gemacht

Es mag manchem Verwunderungsblässe auf die Nasenspitze zaubern, aber ich behaupte: Wer glaubt, man bräuchte ein Schiff oder ein Flugzeug, um von Amerika nach Russland zu kommen, kann irren. Es geht auch locker zu Fuß. Und man benötigt nur etwa eine Viertelstunde. Amerika und Russland sind sich näher, als man gemeinhin vermutet.

Um mit einigen irrigen Annahmen aufzuräumen: In ganz Amerika gibt es nicht einen einzigen Highway. Wer glaubt, in Amerika auf Baseball-Stadien oder Basketball-Arenen zu stoßen, dessen Bollerwagen der Phantasie ist auf einen enorm schlammigen Pfad geraten. Auch von Burger-Schmieden fehlt jede Spur. Keine einzige Stars-and-Stripes-Flagge flattert im Westwind; es gibt überhaupt kaum Fahnenmasten. George Bush kennt man aus dem Fernsehen, aber er war noch nie dort.

Auch von Russland meint man einiges zu wissen, was sich als hinfällig erweist. Höchstens äußerst sporadisch trifft man auf melancholische Menschen, die in abgeschiedenen Dörfern in gedrungenen, verwitterten Holzhütten ihre Melancholie in Wodka tränken, während ein quietschender Holzkarren, von einem ausgehungerten Esel gezogen, große Schatten auf den holprigen Sandweg wirft. Glinka, Rachmanninoff oder Stravinskij kennt nahezu niemand; beinahe nirgends beschweren Werke von Tolstoi, Dostojewski oder Solschenizyn die Bücherregale. Der Kommunismus hat in Russland nie eine Rolle gespielt, die transsibirische Eisenbahn fährt tausende von Kilometern an Russland vorbei, Erdölvorkommen gibt es keine.

Das auf den ersten Blick Verwirrendste mag sein, dass in Russland so gut wie niemand russisch spricht, geschweige denn kyrillisch lesen kann. Umgekehrt gehört auch das englische Idiom in Amerika zu den schillernden Konversations-Exoten. Auch die Annahme, dass in Russland fast ausschließlich Russen wohnen, gehört auf den Komposthaufen weltläufiger Irrtümer. Auch in Amerika gibt es Amerikaner nur auf Durchreise oder gebacken zu besonderen Anlässen auf festlich glänzenden Tellern zum Tee.

In Russland und Amerika gibt es mehr Kühe als Einwohner. Gestreifte Katzen sitzen auf dem Kotflügel eines alternden Treckers und warten darauf, mitfahren zu dürfen, wenn es zum Melken geht. In Russland und Amerika spricht man überwiegend plattdeutsch. Denn Russland und Amerika liegen, als winzige Dörfer mit je ungefähr vier bis fünf Bauernhöfen idyllisch versteckt und von der Öffentlichkeit weitestgehend unbeachtet, auf einem Geestrücken im tiefsten Ostfriesland - zwischen Wiesedermeer, Friedeburg und Reepsholt. Es gibt nicht einmal ein Lebensmittelgeschäft und höchstens ein oder zwei Briefkästen. Auf sehr schmalen, baumgesäumten Straßen gelangt man selbst zu Fuß bequem in einer Viertelstunde von einem Dorf zum anderen.

Die Strecke Amerika - Russland beträgt kaum zwei Kilometer. Wann man genau von Amerika nach Russland übergetreten ist, ist relativ häufig schwer auszumachen. Denn alle paar Monate schleichen windige Gestalten in diese Ödnis, buddeln einen Schraubenschlüssel aus der schmuddeligen Jackentasche und montieren das Ortsschild ab, um es dann widerrechtlich "außer Landes" zu bringen und stolz in ihrem privaten Kuriositätenzoo zu präsentieren. Da die fiskalen Säckchen für Ortsschild-Anschaffungen hingegen auch nicht mit praller Fülle glänzen, klafft den größten Teil des Jahres eine verblüffende Leere im entsprechenden Schilderrahmen am Wegrand in Amerika .

Amerika und Russland mitten in Ostfriesland. Bei Weitem nicht die Ausnahme: Auch Jamaika, die Sahara oder Neuengland haben sich nicht lumpen lassen und sich niedergelassen zwischen Nordsee und Torfkanälen der teetrunkenen Tiefebene. Ein abgeschlossenes Geografie-Studium benötigt man hingegen nicht, um festzustellen, dass die Ähnlichkeiten zu den global verstreuten Namensvettern schon nah an Null scheuern: keine Wanderdünen in der Sahara, keine in tropischem Klima den Berg herunterratternden Bobmannschaften in Jamaika - ganz zu schweigen von glühend roten Sonnenuntergängen an Palmenstränden, während von Ferne ein leiser Hauch von Calypso herüber schwingt. Auch südafrikanisches Flair vermisst man zwischen Dollart und Jadebusen an der Stelle, wo man es vermutet hätte: Transvaal, Provinz in Südafrika an den Flüssen Oranje, Vaal und Limpopo, ist als Vorort von Emden eingemeindet worden. Doch besticht Transvaal eher durch graue Regenwolken, norddeutsche Tristesse und rote Backsteinblöcke.

Wahrscheinlich liegt es im heimatverbundenen Naturell der Ostfriesen, dass man sich lieber "die große Welt" in die kleine Heimat holt, als selbst in die Welt hinauszufahren. Was soll man in der Sahara? Viel zu hoch ist die Chance, nachmittags um drei nirgends eine frisch aufgebrühte Tasse Ostfriesentee mit Kluntje auftreiben zu können. Zudem: Wie soll man zudem in all dem Sand boßeln? Und mit wem soll man in Russland auf Plattdeutsch darüber philosophieren, warum die Hydraulik des Frontlader beim Güldtner seit drei Tagen quietscht? Eben.

Es mag Sehenswerteres in der großen, weiten Welt geben, aber wer kann schon von sich behaupten, zu Fuß in einer Viertelstunde von Amerika nach Russland gelaufen und danach mit dem Auto von Transvaal über Jamaika in die Sahara gefahren zu sein?

Dresden, Tiere, Sensationen

Die Nordsee-Zeitung ist Großem auf der Spur. Sie hat in Dresdens Zoo zugleich den ersten elefantösen Zoo-Geschäftsführer der Weltgeschichte enttarnt und zugleich die erste männliche Schwangerschaft im Elbflorenz entdeckt. Ob es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt, ist unbekannt. Ungeklärt bleibt, wie lange ein Mann trächtig bleibt, ehe es zur Geburt kommt. Ein Jahr ist bislang vergangen. Man lese selbst:

"'Eine Ultraschall-Untersuchung hat die Schwangerschaft der Dickhäuterdame Drumba bestätigt', sagte Zoo-Geschäftsführer Karl-Heinz Ukena. Ukena ist im 12. Monat schwanger."